Werdegang

Mein Interesse für die Gesundheit und das Training von Pferden wurde maßgeblich durch Giselle, dem ersten gemeinsamen Pferd von meiner Schwester und mir geprägt.

Mit dieser damals achtjährigen Stute verbrachten wir viele Abende, auf den Tierarzt wartend, im Stall. Neben Koliken war es besonders die wiederkehrende Lahmheit, die uns immer wieder zur Verzweiflung brachte und immer wieder neue Behandlungswege einschlagen ließ. Das Reiten rückte in den Hintergrund, die Suche nach dem "Warum" begann.

Während meine Schwester nach der Schule Tiermedizin studierte, verschlug es mich zunächst ein Jahr in die Niederlande, um dann an der Veterinärmedizinischen Universität Wien Pferdewissenschaften zu studieren.

Pferdewissenschaften

Dieses zunehmend populärer werdende Studienfach vermittelt neben den medizinisch geprägten Fächern wie Anatomie, Orthopädie und Reproduktion auch landwirtschaftliche Aspekte wie Fütterungslehre und Grünlandbewirtschaftung. Besonderer Wert wurde hier auf die Ausbildung und die Biomechanik des Pferdes gelegt. Praktische Übungen gab es im Bereich der Hufbearbeitung, der Reproduktion (Besamungswart) und in der Erstversorgung von Verletzungen.

Bei meiner Bachelorarbeit über die Auswirkungen von Ausbindern beim Longieren auf die Rückentätigkeit des Pferdes konnte ich mit moderner Messtechnik ganz neue Ergebnisse zu diesem Thema ermitteln und veröffentlichen.

Mein Master in Agrarwissenschaften ermöglichte mir einen noch tieferen Einblick in die Stoffwechselphysiologie und Fütterung von Wirbeltieren. 

Osteopathie

Im Anschluss entschloss ich mich die Ausbildung zur Pferdeosteopathin bei Equo Vadis in Vethem zu machen. Dieses Studium dauerte noch einmal zwei Jahre und endete mit einer schriftlichen und mündlichen theoretischen und einer praktischen Prüfung mit echten Patienten. Während der Ausbildungszeit wurde zuerst wieder mit den Grundlagen, wie die Anatomie, die Ethologie, die Fütterung und die artgerechte Haltung von Pferden begonnen. Es ging um das Erkennen von Krankheitsanzeichen und die fachgerechte (Erst-)Versorgung von Verletzungen und Erkrankungen. Des Weiteren wurden wir in einem Praxisseminar in den Grundzügen der Hufbearbeitung ausgebildet und haben uns mit den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Magnetfeld- und Stromtherapien auseinander gesetzt.

 

Das Hauptstudium stand dann ganz im Sinne der osteopathischen Behandlung. Nach den Seminaren über die Testungs- und Behandlungsgriffen für jedes einzelne Gelenk wurde besonderer Wert auf das Verständnis der Zusammenhänge im Pferdekörper gelegt. Das Wissen über Muskelfunktionsketten und Energiesparmechanismen im Pferdekörper war dabei Voraussetzung um bei den immer wieder zur Verfügung gestellten Untersuchungspferden nicht nur die richtigen Läsionen zu finden, sondern diese auch in eine qualifizierte Synthese führen zu können. Über den fachlichen Bereich der Osteopathie hinaus wurden wir auch auf die Zusammenarbeit mit dem Pferdebesitzer und dem Anweisen von Mobilisationsübungen vorbereitet und im Schreiben von Behandlungsberichten unterwiesen. 

Während der 9 Monate Praktikum bei Equo Vadis konnte ich zusätzlich viele praktische Erfahrungen zur ganzheitlichen Anamnese und Behandlung von unterschiedlichsten Fällen sammeln. Des Weiteren konnte ich meine Fähigkeiten in Bezug auf Lockerungs- und Massageübungen, Boden- und Handarbeit mit Pferden, Unterrichtserteilung und Aufbautraining zusätzlich zu den eigentlichen Übungsstunden der Ausbildung unter Aufsicht vertiefen.

Beratung

Zusammengefasst setze ich mich schon über acht Jahre mit den Zusammenhängen im Pferdekörper und der pferdegerechten Haltung, Fütterung, Pflege und dem Training auseinander. Bei meiner jetzigen Arbeit als Pferdeosteopathin kommt mir meine lange Ausbildung zu Gute. Oftmals ist es hilfreich ein Thema noch einmal anders aufbereitet vorgetragen zu bekommen oder von einem anderen Standpunkt aus zu überdenken und zu diskutieren. Dieser Erfahrungsschatz ermöglicht es mir auch über die Osteopathie hinaus eine fundierte Beratung zu Themen wie Fütterung, Sattel- und Ausrüstungsanpassung sowie Training zu geben.